Schlangen in Thailand


Viele Touristen fliegen mit gemischten Gefühlen nach Thailand, weil sie Angst haben, dass ihnen im Urlaub etwas zustößt. Neben der Angst vor Kriminalität und Krankheiten haben viele Urlauber Angst vor gefährlichen Tieren. An erster Stelle stehen bei der Mehrzahl diese Urlauber Schlangen.



Es gibt in Thailand mehrerer Arten gefährlicher Giftschlangen. Einige Giftschlangen sind für Menschen tödlich. Jedes Jahr werden Touristen in Thailand von Schlangen gebissen. Es gab auch schon Urlauber, die in Thailand an einem Schlangenbiss gestorben sind. Allerdings sind solche Vorkommnisse zum Glück nicht allzu häufig. Viel mehr Urlauber sterben in Thailand zum Beispiel bei Verkehrsunfällen. Dennoch ist die Angst vor wilden Tieren bei vielen Urlaubern größer. Schlangen und Haie verursachen die größten Ängste, gefolgt von Klein-Tieren wie Spinnen und Skorpione.

Es gibt in Thailand eine große Anzahl von Schlangen-Arten. Wir können in diesem Artikel nicht alle vorstellen, auch nicht alle Giftschlangen. Weltweit existieren etwa 3.000 Schlangenarten, mehrere hundert davon kommen in Südost-Asien bzw. Thailand vor. Dieser Artikel behandelt vor allem Beispiele von giftigen, gefährlichen Schlangen in Thailand. Wir gehen davon aus, dass es in Thailand mindestens 30 Schlangen-Arten gibt, die einen erwachsenen Menschen töten können.

Kobras in Thailand

Zu den extrem gefährlichen Schlangen der Welt gehören die Kobras. Keine Gattung der Schlangen ist vermutlich für mehr Todesopfer verantwortlich. Einige Statistiken sprechen von mehreren 10.000 Opfer pro Jahr weltweit. Kobras leben in großen Teilen von Asien und Afrika. Auch in Thailand leben einige der circa 20 Kobra-Arten. Die meisten Kobras haben ein bekanntes, unverwechselbares Merkmal, den breiten Nacken.



Eine in Thailand häufige Art ist die Monokelkobra (englisch: Monocled cobra). Sie ist in Asien weit verbreitet. Unter anderem kommt diese Schlange in Indien, Pakistan, China, Laos, Vietnam und Kambodscha vor. In Thailand lebt sie in fast allen Regionen. Die Monokelkobra ist leider extrem gefährlich. Manche Allergiker sind schon wenige Minuten nach einem Biss gestorben. Dies ist allerdings eher selten. Meist tritt der Tod ohne medizinische Behandlung durch Atemlähmung nach 12 bis 36 Stunden ein. Es gibt ein Antivenin gegen das Gift dieser Kobra. Dennoch sterben immer wieder Menschen in Thailand nach einem Biss der Schlange Monokelkobra. Kobras kommen auch manchmal in menschliche Siedlungen und dringen sogar in Häuser ein.

Eine weitere Kobra in Thailand ist die Siamesische Speikobra (indochinese spitting cobra). Sie ist eine echte Spei-Kobra. Sie sprüht das Gift aus mehreren Meter Entfernung in die Augen des Opfers. Ebenso kann sie beißen und so das Gift übertragen. Wie die Monokelkobra ist auch die Siamesische Speikobra tödlich giftig. Bei Speien des Gifts in die Augen drohen schwere Schäden an den Augen bis zur Erblindung. Diese Schlange kommt vor allem in Thailand, Kambodscha und Vietnam vor, aber auch im Norden von Malaysia (Festland) und Myanmar (Birma) ist sie zu Hause.

Auch die riesige Königskobra bewohnt Thailand. Es ist die größte Giftschlange der Erde (Länge bis zu 6 Meter). Bisse dieser Art verlaufen sehr oft tödlich und sind selbst bei schneller medizinischer Versorgung sehr gefährlich.

Es gibt Berichte von Menschen, die bereits 20 bis 30 Minuten nach einem Biss starben. Meist tritt der Tod jedoch nach einigen Stunden ein. Es gibt gegen das Gift der Königskobra (siehe Bild) es Antivenom. Da das Gift der Schlange vor allem die Atmung lähmt, ist künstliche Beatmung in einem Krankenhaus eine große Hilfe. Die Königskobra lebt in ganz Thailand und in vielen anderen Ländern wie in allen vier Nachbarstaaten, also Malaysia, Kambodscha, Laos und Birma (Myanmar). Ebenso kommt die Schlange auf den Philippinen, in Indonesien, Süd-China, Indien, Bangladesch, Bhutan und einigen anderen Ländern vor. Diese Kobra ist allerdings in den meisten Regionen eher selten. Zudem ist die Königskobra wenig aggressiv. Bisse an Menschen sind nicht sehr häufig.

Es gibt in Thailand weitere Kobra-Arten wie zum Beispiel die Sumatra-Kobra im Süden des Landes. Sie lebt u.a. auch in Indonesien (z.B. Sumatra und Borneo), Malaysia und einigen Inseln der Philippinen.

Weitere giftige Schlangen in Thailand

Malayische Mokassinotter (Malayan pit viper): Diese sehr giftige Schlange gehört zu den Grubenottern. Das Gift verursacht zum Beispiel beim Menschen eine tödliche Hirnblutung. Das Gift ist nicht nur in den Stunden nach einen Biss eine Gefahr. Es zerstört Gewebe im Körper, was auch noch später zu einer tödlichen Blutvergiftung (Sepsis) führen kann. Die Schlange lebt auf dem Festland in ganz Südost-Asien, aber auch auf Inseln.  Die Malayische Mokassinotter findet man zum Beispiel auf der dicht besiedelten Insel Java in Indonesien.

Weißlippen-Bambusotter (white-lipped pit viper): Diese Schlange ist grün und wird etwa einen Meter lang. Oft ist sie auf dem Bauch weiß oder gelb. Das Gift dieser Grubenotter ist stark, für Menschen aber meist nicht tödlich. Es gibt ein gutes Antiserum. Die Weißlippen-Bambusotter kommt in sehr vielen Länder in Asien vor, darunter Indien, China mit Hongkong und Macao, Laos, Vietnam und viele Inseln Indonesiens, darunter Sulawesi, Java und Sumatra. Sie lebt gerne in Sträuchern und anderen Pflanzen etwas über dem Boden und ist auf Grund ihrer grünen Tarnfarbe zwischen Blättern kaum zu erkennen.

In Thailand kommen noch etwa 10 weitere Grubenotterarten vor. Alle sind giftig. Die oben geschriebenen Malayische Mokassiotter und die Weißlippen-Bambusotter sind nur zwei Beispiele der Schlangen-Familie der Grubenottern. Eine andere Gruben-Otter in Thailand ist beispielsweise die Chinesische Berg-Grubenotter (Chinese Mountain Pit Viper). Diese Schlange findet man in einem großen Gebiet von Indien und Bangladesh über China bis Taiwan. Auch in Thailand, Vietnam und anderen Ländern in Südost-Asien leben Berg-Grubenottern. Nach der Aussagen einiger Thais beisst die Großaugen-Bambusotter (englisch: Large Eyed Pit-Viper oder Dark Green Pit Viper) besonders häufig Menschen. Grund ist, dass die Schlange weniger scheu ist und in Städten und Häuser vordringt. Die kleine, grüne Giftviper mit auffallend großen Augen kommt auch beispielsweise in Bangkok und Ho-Chi-Minh-Stadt (Vietnam) häufig vor. Das Gift ist für Menschen, wie bei vielen Vipern, gefährlich. Weitere Arten dieser Schlangen in Thailand sind beispielsweise die Popes Lanzenotter (Pope's Pit Viper) und die Waglers Lanzenotter (auch Tempel-Otter, englisch u.a. temple viper). Diese Giftschlange ist nach dem deutschen Zoologen Johann Georg Wagler benannt (Anfang 19. Jahrhundert, Nürnberg und München).

Rothals-Wassernatter (red-necked keelback): Dieses Tier ist in Thailand weit verbreitet. Es ist eine Giftnatter. Zu der Schlangen-Familie der Giftnattern gehören auch die meisten giftigen Schlangen in Europa wie zum Beispiel die Kreuzotter in Deutschland. Auffällig sind bei der Rothals-Wassernatter die gelben und roten Hautabschnitte unter dem Kopf. Diese Natter ist besonders gefährlich, wenn sie öfters oder länger zubeißt. Dann versucht das Tier das Gift langsam "einzukauen". Diese und ähnliche Schlangen gibt es in großen Teilen von Asien auch in Städten wie Hongkong und Singapur. Weiter westlich leben ebenso Keelback-Schlangen zum Beispiel in Indien, Bangladesch und Nepal. Es gibt noch mindestens eine weitere Kellback-Schlangenart in Thailand. Es ist die Gebänderte Wassernatter (englisch meist: green keelback).

Weitere Giftschlangen in Thailand sind zum Beispiel die Korallenschlangen oder wissenschaftlich genauer Korallenottern in verschiedenen Arten. Ein Beispiel hierfür ist die Blaue Bauchdrüsenotter (blue coral snake). Die Schlangenart hat meist einen dunkelblau-schwarzen, schlanken Körper. Ihr Lebensraum sind überwiegend Wälder mit Gewässer (Bach oder See). Der Kopf und der Schwanz sind oft sehr auffallend rot. Wie viele Korallenschlangen hat auch die Blaue Bauchdrüsenotter ein lebensgefährliches Gift. Ein weiterer Vertreter ist die Gefleckte Korallenotter (Spotted Coral Snake), welche vor allem im Süden Thailands, Malaysia und Sumatra lebt. Auch die Gesprenkelte Korallenotter (speckled coral snake) bewohnt Südostasien (vor allem Thailand, Myanmar, Laos, Kambodscha und Vietnam).

Kraits kommen in Thailand in mehreren Arten vor. Die Kraits sind eine in Südost-Asien lebende Schlangenfamilie. Sie gehören zu den Giftnattern. Manche Arten haben ein für Menschen tödliches Schlangengift. Die Wirkung des Krait-Gifts hält zum Teil sehr lange an, bei einigen Kraitarten Wochen oder gar Monate. Eine Art ist der Vielgebänderter Krait, der in Südostasien unter anderem gerne in Reisfelder lebt. Die Schlange hat ihren Verbreitungsschwerpunkt allerdings weiter im Norden (China, Burma, Kambodscha und Nord-Vietnam). Sie kommt auch auf der Insel Taiwan vor. Häufiger in Thailand ist der Gelbgebänderter Krait (Banded Krait). Die Wirkung des Gifts ist ebenfalls sehr gefährlich. Es kommt zu Lähmungen, die zu einem tödlichen Atemstillstand führen können. Man unterschätzt den Biss nicht selten, da die Bisswunde und das Nervengift fast schmerzlos ist. Der Gelbgebänderte Krait hat ein sehr großes Verbreitungsgebiet. Die Schlange findet man auf den Philippinen, in vielen Teilen von Südost-Asien, aber auch in Indien, Nepal und Bhutan. Sogar moderne Metropolen wie Bangkok, Kuala Lumpur, Singapur, Kanton und Hongkong werden von den gefährlichen Giftschlangen bewohnt. Eine dritte Kraitart in Thailand ist der Rotkopf-Krait (Red-headed krait). Diese Schlange lebt auch in unter anderem in Malaysia und vielen Inseln in Indonesien (wie Java inklusive Jakarta, Sumatra und Borneo).

Gefährliche Würgeschlangen

Netzpython (Reticulated python): Diese bis zu 4,50 Meter lange Würgeschlange ist eine der stärksten und größten Schlangen der Welt. Dieser Python lebt vor allem in feuchten Gebieten wie Regenwälder und Sümpfe. Die Schlange kommt aber auch zunehmend in Städten vor. In Bangkok soll die Würgeschlange immer häufiger leben. Tödliche Angriffe auf Menschen kommen vor, sind aber vermutlich nicht allzu häufig. Viel mehr Menschen fallen Giftschlangen zum Opfer. Die Netzpythons klettern auch auf Bäume um zum Beispiel Affen zu jagen. Behauptungen, dass der Netzpython bis zu 10 Meter lang werden kann, sind vermutlich falsch. In den letzten Jahren kommt die Schlange in immer mehr Städten vor z.B. in Jakarta, der Hauptstadt von Indonesien.

Tigerpython (Indian python): Diese Schlangenart kann ebenfalls über vier Meter Länge aufweisen. Sie können erwachsene Menschen durch Erwürgen töten, Angriffe sind aber eher selten.

Zudem kann der Tigerpython sehr heftig und wiederholt zubeißen. Sie leben in Südasien in Pakistan, Sri-Lanka und in ganz Indien (Schlangen Indiens siehe hier). In Südost-Asien kommen die Riesenschlangen in praktisch allen Ländern vor, ebenfalls auf Inseln der Philippinen und von Indonesien. Schlagzeilen macht der Tigerpython in Florida. Vor etwa 40 Jahren wurde Reptilien dieser Art von Unbekannten in den Sümpfen der Everglades ausgesetzt und breitet sich in dem Nationalpark der USA als Neozoon immer weiter aus.

 

Anmerkungen:

1. Natürlich existieren in Thailand noch viel mehr Schlangen, auch gefährliche und giftige Schlangen. Dieser Artikel behandelt nur einige Beispiele von Schlangenarten in Thailand. Es gibt viele weitere nicht giftige Arten.

2. Um Thailand gibt es auch giftige Seeschlangen im Meer. Mambas gibt es in Asien nicht, diese Giftschlangen existieren nur in Afrika.

3. Mehr zu Schlangen in Indien finden Sie hier. Infos über Schlangen in Nordamerika gibt es auf diesem Link.

4. Im Zusammenhang mit großen Würgeschlangen oder Riesen-Schlangen ist häufig von den "Big Four" die Rede. Es sind die vier bekannten, großen Schlangenarten der Erde. Neben den beiden asiatischen oben beschriebenen Arten Netzpython und Tigerpython gehören dazu der Nördliche Felsenpython (zentrales Afrika unter anderem Kongo, Zaire, Nigeria, Ghana, Elfenbeinküste) und die berühmte Anakonda. Die Große Anakonda ist die größte Schlange der Welt. Sie lebt in Brasilien, Venezuela, Kolumbien und weiter im Süden von Südamerika (Paraguay, Teile von Argentinien usw.).

 

Siehe auch:   Elefanten in Thailand

 

 

 

 

 

 

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