Schlangen in Indien |
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Aber es gibt zumindest vier Gruppen von Schlangen, die vermutlich für die Mehrzahl der Todesfälle verantwortlich sind: Kobras, Kraits, die Kettenviper und die Sandrasselotter. Kobras kommen in Indien in mehreren Arten vor, ebenso Kraits. Zudem gibt es weitere giftige Schlangen, die nicht zu den Big Four gehören und jedes Jahr viele Menschen in Indien töten.
Kraits Kraits sind extrem gefährliche Giftschlangen, die in vielen Ländern in Süost-Asien und Südasien vorkommen. Die Schlangen leben zum Beispiel in Thailand, Indonesien, Vietnam, Laos und im Norden bis China und auf der Insel Taiwan. Weiter im Westen kommen sie bis Afghanistan und Pakistan vor. In Indien leben rund 8 der 14 Krait-Arten.
Der Indische Krait ist die Art, die in Indien zu den Big Four gezählt wird. Nach einem Biss merken die Opfer oft so wenig, dass sie nicht zum Arzt gehen. Der Biss einer Krait schmerzt oft weniger als ein Bienenstich und wird deshalb oft völlig unterschätzt. Manchmal wird der Biss der Indischen Krait sogar gar nicht bemerkt. Nach einiger Zeit treten die ersten Symtome wie Lähmungen und Krämpfe auf. Die Lähmungen werden so stark, dass nach einigen Stunden atmen nicht mehr möglich ist. Ohne medizinische Hilfe tritt bei mindestens 75% der von dieser Schlange gebissenen Menschen nach 4 bis 12 Stunden der Tod durch Ersticken (Atemstillstand) ein. Ein gibt ein Antiserum, auch künstliche Beatmung in einem Krankenhaus hilft. Da in Indien die Notfall-Versorgung nicht überall gut ist, sterben nach wie vor viele Menschen am Biss einer Indischen Krait. Auch der Biss einer der vielen anderen Krait-Arten ist nicht weniger gefährlich. Kraits sind in der Nacht aktiv. Sie kommen sogar in Häuser und beissen Menschen im Schlaf. Oft bemerkt man den Schlangenbiss erst, wenn es zu spät ist. Diese Giftschlangen gehören zu den gefährlichsten Schlangen der Welt. Kettenviper Auch diese Schlange ist tötlich giftig. Die Schlange gehört, wie zum Beispiel die Kreuzotter in Deutschland, zu Familie der Vipern. Es ist eine der giftigsten Vipern überhaupt. Die bei einem Biss übertragene Giftmenge reicht in der Mehrzahl der Fälle aus einen erwachsenen Menschen zu töten. Das Gift besteht aus vielen Komponenten. Es zerstört unter anderem Zellen und führt zu schweren inneren Blutungen. Nicht selten stirbt ein Mensch an Gehirnblutungen oder Nierenversagen. Wer das Glück hat in Indien rechtzeitig in ein vernünftiges Krankenhaus zu kommen, bekommt meist ein Antivenom. Kettenvipern bewohen unter anderem die Staaten Sri Lanka, Pakistan, Bangladesch, China und Taiwan, Myanmar (Birma), Thailand (siehe auch Schlangen in Thailand) und Indonesien. Die Schlange lebt gerne auch auf Feldern und in Gärten. Sandrasselotter Die dritte Schlange der Großen Vier (Big Four) in Indien ist die Schlangenart "Gemeine Sandrasselotter". Auch diese Schlange ist tötlich giftig und beisst in Indien und anderen Ländern viele Menschen. Wenn sich diese Viper-Art bedroht fühlt, macht sie ein rasseldes Geräusch, daher der Name. Es ist ein eher kleine Schlange, die meist 50 bis 80 cm lang ist. Wichtig ist sehr schnelle und gute medizinische Hilfe, was in Entwicklungsländern wie Indien häufig ein Problem ist. Die Schlange "Gemeine Sandrasselotter" kommt in vielen Länder in Südasien, Zentralasien bis zum Nahen Osten vor. Neben Indien sind dies zum Beispiel Sri Lanka, Bangladesch, Afghanistan, Pakistan, Turkmenistan, Tadschikistan, Usbekistan, Iran, Irak, Kuwait und Saudi-Arabien. Kobras In Indien existieren mindestens vier Kobra-Arten. Der Biss der meisten der etwa 20 Arten der Echten Kobras ist für Menschen eine tötliche Gefahr. Dies gilt auch für die bei weitem bekannteste Schlange in Indien, die Brillenschlange. Diese Schlange ist die Kobras, die zu den Big Four (Großen Vier) in Indien gezählt wird (siehe oben). Es ist die Schlange, die häufig von Schlangenbeschwörern in Indien benutzt wird. Die sehr gefährliche Schlangen-Art Brillenschlange bewohnt große Teile von Indien. Unter anderem lebt sie auch auf der Insel Sri Lanka. Oft werden Bauern in Reisfelder von dieser Kobra gebissen. Ohne medinzinische Hilfe führt ein Brillenschlangen-Biss meist zum Tod.
Wie gesagt, es gibt noch viele weitere Giftschlangen in Indien. Auch diese beenden das Leben vieler Menschen. Natürlich leben auf dem Subkontinent auch viele ungiftige Schlangen. Wie viele Menschen pro Jahr in Indien an Schlangen sterben in unklar. Die meisten Statistiken in Indien gehen von weniger als 5.000 Tote pro Jahr aus. Internationale Studien, z.B. von der WHO, gehen aber von viele mehr Toten aus. Zahlen wie 50.000 Opfer pro Jahr werden oft genannt. Noch gefährlicher in Indien ist aber zum Beispiel der Straßenverkehr. In Indien gibt es geschätzt 200.000 Verkehrstote pro Jahr (in Deutschland etwa 3.000).
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