Schlangen in Bayern |
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In diesem Artikel möchten wir die vier Schlangen in Bayern kurz vorstellen und das jeweilige Verbreitungsgebiet beschreiben. Kreuzotter Der Biss einer Kreuzotter ist für Menschen nicht ungefährlich. Vor allem für Allergiker gegen das Gift, Kinder und alte oder kranke Menschen ist ein Biss einer Kreuzotter eine lebensbedrohliche Verletzung. Bisse der Tiere sind aber in Bayern eher selten, kommen jedoch immer wieder vor. Bei einem Schlangenbiss sollte man immer sofort einen Arzt aufsuchen. Todesfälle durch Bisse von Kreuzottern sind heutzutage sehr selten. In Deutschland ist uns nur ein einziger Fall in den letzten 20 bis 30 Jahren bekannt. Vor etwa 10 Jahren starb eine ältere Frau auf der größten deutschen Insel Rügen in Mecklenburg-Vorpommern nach einem Biss dieser Schlangenart. Ernsthafte, lebensbedrohliche Notfälle kommen jedoch häufig vor. Manchmal müssen die Patienten auf Intensivstationen im Krankenhaus behandelt werden.
Die Schlange Kreuzotter ist eine Tier, das in Bayern in vielen Gebieten lebt, nicht aber überall. Häufig ist die Schlange in Bayern zum Beispiel in Mittelgebirgen, in den Alpen und dem Alpenvorland. Das Tier hat mit Kälte kein Problem und lebt in den Alpen bis in einer Höhe von 3000 Meter. Die Kreuzotter lebt gerne zum Beispiel in offenen Gegenden, am Waldrand oder in größeren Waldlichtungen. In Mittelgebirgen in Bayern lebt sie zum Beispiel in und um den Bayerischen Wald. Groß sind die Vorkommen der Schlange auch im Fichtelgebirge und an der Grenze zu Thüringen (Rhön). Ebenfalls in Franken bewohnen Kreuzottern die Wälder östlich von Nürnberg. Häufig sind sie im gesamten Alpenvorland bis südlich von München. Auch in den Alpen, dem einzigen Hochgebirge in Bayern und Deutschland, ist die Kreuzotter weit verbreitet. Selten ist die Schlange zum Beispiel im nördlichen Regierungsbezirk Schwaben und im nördlichen Oberbayern sowie im westlichen Niederbayern. Auch im südlichen Unterfranken leben nur in wenigen Gebieten Kreuzottern. Ringelnatter Die häufigste Schlange in Bayern ist eine Wasserschlange. Die Ringelnatter wohnt in Flüssen, Bächen, Seen, Teiche und ähnliches. In den meisten größeren Gewässer in Bayern kommt die Schlange vor. Das gilt für die großen Flüssen und Flussauen von Donau, Inn, Isar, Main, Iller, Altmühl und viele mehr. In Südbayern leben die Schlangen ebenso um die großen See wie Chiemsee, Starnberger See, Ammersee und Bodensee. Die Ernährung der Ringelnatter besteht vor allem aus anderen Wassertieren und kleine Säugetiere wie Frösche, Mäuse, Eidechsen und Fische. Die Ringelnatter ist ein guter Schwimmer und lebt im Wasser und an Land (wissenschaftlicher Ausdruck: semiaquatisch). Schlingnatter Diese Schlange kommt in vielen Regionen in Bayern vor. Die Schlingnatter ist aber seltener als die Ringelnatter. Die Schlangenart wird auch Glattnatter genannt. Im Gegensatz zur Ringelnatter bevorzugt die Schlingnatter eine trockene Landschaft. Die Schlange ist in Franken (Nordbayern) häufiger als im Süden wie in Niederbayern und Oberbayern. Sie mag Weinberge in Franken z.B. die Weinanbaugebiete um Würzburg und im Tal des Main. Selten ist sie beispielsweise im bayerischen Schwaben. In den Alpen lebt sie nur in Tälern und bis ungefähr 1.200 Meter Höhe. Um die Großstädte München, Augsburg und Nürnberg wird die Schlingnatter oft beobachtet, auch in Gärten und Parks. Äskulapnatter Die größte Schlange in Bayern kommt nur in drei kleinen Gebieten in Niederbayern und Oberbayern vor. In anderen Regierungsbezirken (Oberpfalz, Schwaben, Unterfranken, Mittelfranken und Oberfranken) lebt die Schlange nicht. In Niederbayern lebt das Reptil an der Donau bei Passau. Eines der beiden Vorkommen in Oberbayern ist an dem Fluss Salzach bei Burghausen. Erst vor einigen Jahren wurde die Schlange Äskulapnatter bei Bad Reichenhall in den Alpen im Landkreises Berchtesgadener Land entdeckt. Alle drei Verbreitungsgebiete dieser Natter in Bayern sind somit im äußersten Osten von Bayern nur wenige Kilometer von der Grenze zu Österreich entfernt. Im jeweils angrenzenden Gebiet in Österreich kommen die Äskulapnatter ebenso vor. Auch im Odenwald lebt die Schlange, allerdings vermutlich nicht im bayerischen Teil des Mittelgebirges. Der Odenwald liegt in drei Bundesländer: Baden-Württemberg, Hessen und Bayern. Das einzige weitere uns bekannte Gebiet in Deutschland mit Äskulapnattern ist im Taunus und im Rheingau, westlich von Frankfurt bzw. Wiesbaden in Hessen. (siehe Schlangenarten in Deutschland) Betrachtet man Europa ist die Äskulapnatter wesentlich häufiger. Größere Vorkommen gibt es weiter im Süden des Kontinents wie auf dem Balkan, in Griechenland, in Italien und Frankreich (siehe: Schlangen in Frankreich). Bayern liegt am Rande des von der Äskulapnatter bewohnten Gebiets. Sie bevorzugt wärmeres Klima.
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